Workshop zum Thema Kamerafunktionen und Bildkomposition

PSAM

Workshop zum Thema Kamerafunktionen und Bildkomposition

Die Abkürzung PSAM steht für die verschiedenen Aufnahmemodi einer Kamera. Die Programmautomatik P, Blendenautomatik S, Zeitautomatik A und den vollständig manuellen Modus M.


Die Programmautomatik P stellt im Grunde genommen einen vollautomatischen Modus dar. Im Gegensatz zu dem bei vielen Modellen vorhandenen “Automatikmodus” (etwa die “grüne Automatik, Automatik mit/ohne Blitz usw.) können in der Programmautomatik Einstellungen durch die Fotografin geändert werden.


In der Programmautomatik gibt die Kamera selbstständig die für sie optimal erscheinenden Einstellungen vor. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen und sich bewegenden Motiven, oder wenn es darum geht, durch eine große Blendenöffnung Tiefenunschärfe zu erzeugen, ist die Programmautomatik nicht mehr geeignet. 


In der Blendenautomatik S wird der Kamera die gewünschte bzw. benötigte Belichtungszeit vorgegeben. Die Kamera liefert hier den passenden Blendenwert. Soll etwa ein sich schnell bewegendes Motiv in seiner Bewegung “eingefroren” werden, ist eine kurze Belichtungszeit einzustellen ( z.B.: 1/800 oder mehr). Soll Bewegungsunschärfe bewusst erreicht werden (Wasserfall, Rennauto, usw.) stellt die Fotografin eine lange Belichtungszeit (z.B.: 1/20 oder deutlich weniger) ein. Hierbei wäre dann natürlich ein Stativ zu verwenden. 

Umgekehrt verhält es sich bei der Zeitautomatik A. Hier wird die Blendenöffnung von der Fotografin festgelegt und die benötigte Belichtungszeit von der Kamera errechnet. Soll etwa eine Portrait- Aufnahme erfolgen wird eine möglichst weite Blendenöffnung gewünscht sein (z.B.: f2.8). So ist es der Fotografin möglich, das Modell im Vordergrund scharf erscheinen zu lassen, abgehoben (freigestellt) von einem unscharfen Hintergrund (Bokeh).

Bei Landschaftsaufnahmen, wo es darum geht, einen möglichst großen Schärfebereich zu erzielen, wäre eine deutlich geringere Blendenöffnung zu wählen (z.B.: f13). Zu beachten: Objektive neigen allgemein dazu, mit größerer Blendenöffnung an Schärfe und Kontrast zu verlieren (aufblenden/abblenden).

Im manuellen Modus M gibt die Fotografin beide Einstellungen vor, also Belichtungszeit und Blende. In diesem Fall erscheint im Sucher eine Skala, die den Grad der Belichtung (mehr oder weniger stark unterbelichtet oder überbelichtet) anzeigt. Der Manuelle Modus ermöglicht die maximale Kontrolle über die Einstellungen, erfordert aber ein hohes Maß an Erfahrung. Sehr gut eignet sich diese Einstellung, wenn sich innerhalb einer Aufnahmeserie die Lichtverhältnisse kaum ändern oder bei Langzeitbelichtungen. 

Bei allen Modi ist natürlich immer der eingestellte bzw. vorgegebene ISO- Wert zu beachten! 

ISO Wert?

In der analogen Fotografie gab es Filme mit unterschiedlicher Lichtempfindlichkeit. Je nach Lichtsituation mussten unterschiedliche Filme verwendet werden. In heller Umgebung ein eher unempfindlicher Film (z.B.: ISO 100), in dunkleren Umgebungen, oder wenn es darum ging, kurze Belichtungszeiten zu erzielen, musste zu einem Film mit höherer Lichtempfindlichkeit gegriffen werden (etwa ISO 400).

In der digitalen Fotografie übernimmt der Sensor die Funktion des zu belichtenden Films, und die Kamera stellt mit der ISO-Automatik die Lichtempfindlichkeit des Sensors, je nach Aufnahmesituation, ein. Moderne Kameras erreichen hierbei Werte von deutlich über ISO 6400.

Aber vorsicht! Je höher der durch die Automatik vorgegebene ISO Wert ausfällt, desto mehr entsteht das Phänomen des Bildrauschens im aufgenommenen Bild. 

Bildrauschen?

Wie sehr eine Kamera (bzw. ein Kamerasensor) zum Bildrauschen neigt, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Neben der Höhe des ISO Wertes (der in den neuesten Kameramodellen beeindruckend hoch eingestellt, immer noch recht wenig Bildrauschen ausgeben kann) ist die Sensorgröße und die Pixelanzahl. Ganz grob kann gesagt werden: Je größer der Bildsensor, und je größer der Abstand der Bildpunkte am Sensor (also weniger Megapixel), desto weniger Bildrauschen tritt auf. Kompakte Kameras, mit kleineren Bildsensoren, neigen daher eher zu Bildrauschen als voluminöse Kameras mit großem (z.B.: Vollformat-) Sensor. 

Moderne Kameras haben aber immer bessere technische Hilfsmittel integriert, um das Bildrauschen auch im hohen ISO bereich und bei hoher Auflösung möglichst gering zu halten. 

Zum Problem kann die ISO Automatik bei der Verwendung von PSAM werden. Wird zum Beispiel eine sehr kurze Belichtungszeit eingestellt, geht die Automatische ISO Einstellung mit nach oben- mitunter in Bereiche, in denen das dadurch entstehende Bildrauschen nicht mehr akzeptable Ergebnisse erzielt (von Modell zu Modell sehr unterschiedlich). Je nach Kameramodell kann hierbei ein maximaler ISO Wert eingestellt werden. Wie hoch dieser sein darf, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. 

Im Modus M ist das Deaktivieren der ISO Automatik jedenfalls ratsam!

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