Workshop zum Thema Kamerafunktionen und Bildkomposition

BILDKOMPOSITION

Workshop zum Thema Kamerafunktionen und Bildkomposition – Einfache Möglichkeiten der Bildgestaltung

Die “Drittelregel”

Das Hauptmotiv nicht mittig setzen

Bilder, deren Hauptmotiv mittig im Bild ruht, können leicht “langweilig” wirken. Setzt man als Fotografin das Motiv bewusst an den Rand, bzw. außerhalb des Bildzentrums, gibt dies der Betrachterin eine Art Startpunkt vor, von wo aus der Blick über den Rest des Bildes gleitet und wieder zurück zum eigentlichen Motiv schweift.

Bildinhalt einfach halten

Zu viele Bildinhalte lenken vom eigentlichen Motiv ab oder stören sogar bei der Betrachtung. Generell gilt: weniger ist mehr! Die Fotografin kann schon zum Zeitpunkt der Aufnahme bewusst darauf achten, dass sich keine unwesentlichen Objekte im Bildausschnitt befinden, indem sie eine geeignete Aufnahmeposition findet (z.B.: parkende Autos, die abgeschnitten ins Bild ragen; Müll, der herum liegt; Objekte, die nicht ins Bild gehören entfernen, z.B.: Fototaschen o.ä.)

Bei der Nachbearbeitung sollten “ins Bild gerutschte” Objekte entfernt (weggeschnitten) werden (z.B.: Füße von herumstehenden Personen).

Wenige Hauptfarben

Optimal wären zwei bis drei Hauptfarben, die kontrastreich im Bild vorherrschen. Dies könnte etwa bei Portraitaufnahmen bewusst eingesetzt werden (z.B.: dunkle Haare, dunkle Kleidung, heller Schal).

Auch in der Nachbearbeitung gibt es Möglichkeiten, gewisse Farben in ihrer Intensität zu reduzieren, und andere bewusst zu verstärken.

Tiefe und räumliche Wirkung erzeugen durch kurze Brennweiten

Was in der Realität dreidimensional ist, wird im Foto zweidimensional abgebildet. Durch den Einsatz von Weitwinkelobjektiven ist es recht leicht, den Eindruck von Räumlichkeit entstehen zu lassen. Anders als bei kurzen Brennweiten wirken Fotos, die mit Teleobjektiv aufgenommen wurden, eher Flach und eindimensional. Was natürlich nicht immer unspannend sein muss.

Räumlichkeit erzeugen: näher zum Objekt gehen …

Gerade die Verwendung von Telezooms verleitet die Fotografin dazu, auf der Stelle zu stehen, und sich die Motive heran zu zoomen. Aus der Nähe aufgenommene Bilder wirken aber auch für die Betrachterin des Bildes “näher”, und auch plastischer. 

… und Objekte im Vordergrund platzieren, um Tiefe zu erzeugen

Tiefe (in z.B.: Landschaftsaufnahmen) lässt sich beispielsweise durch die bewusste Platzierung von nahe stehenden Objekten im Vordergrund erzielen. 

Gezielte Blickführung

Bilder werden unbewusst von links nach rechts “gelesen”. Um die Betrachterin des Fotos gezielt in das Bild zu führen und ihren Blick länger im Bild verweilen zu lassen, bieten sich etwa eine natürliche Linienführung im zu fotografierenden Bereich an, die die Fotografin erkennt und bewusst einsetzt. Ein von links nach rechts aufsteigender Bildaufbau führt die Betrachterin durch das ganze Bild, lässt leere Flächen an den Rändern weniger dominant erscheinen und den Blick um das Objekt kreisen. 

Ein gerader Horizont im unteren Bilddrittel, mit sehr viel freiem Raum (Himmel, Wolken) im oberen Bereich, lässt den Blick in die Ferne schweifen und den Eindruck von Weite entstehen. 

Bildausschnitt: Bild zuschneiden!

je nachdem, wie der Bildausschnitt gewählt wurde, wirkt das Resultat anders. Ein und dieselbe Aufnahme kann dadurch völlig anders wirken. Intim, und nahe, mit einem engen Zuschnitt, oder leicht und offen, in dem viel von der Umgebung mit auf das Bild genommen wird.

Symmetrien erkennen und nutzen

Symmetrien kommen sowohl in von Menschen geschaffenen Dingen, als auch in der Natur vor und wirken auf die Betrachterin harmonisch. Diese Symmetrien zu erkennen und in der Bildgestaltung bewusst einzusetzen, obliegt der Fotografin. 

Ruhiger, neutraler Hintergrund

Ein unruhiger, optisch überladener Hintergrund lenkt vom Wesentlichen, dem Hauptmotiv ab. Schon bei der Aufnahme kann die Fotografin den Aufnahmewinkel so wählen, dass das Motiv vor einem möglichst neutralen, ruhigen und von wenigen Farben dominierten Hintergrund steht. 

Eine weitere Möglichkeit ist der bewusste Einsatz von Unschärfe durch die Aufnahme mit Offenblende. 

Viele Fotos machen! 

Die Digitale Fotografie bietet einen entscheidenden Vorteil: Wir können praktisch so viele Fotos machen, wie wir wollen, ohne uns über verschwendetes Filmmaterial Gedanken zu machen. Auch das Archivieren der ausgewählten Fotos ist dank großer Festplatten, Cloud Speichern oder diversen Internetanbietern (z.B.: flickr.com) kein Problem.

Es gilt: lieber zu viele Fotos machen als zu wenige! Beim Ablichten von Personen (-Gruppen) besser gleich mehrmals abdrücken. Meistens hat zumindest eine Person ihre Augen geschlossen- eine hohe Bildfolge erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass “das perfekte Bild” dabei ist. 

“Schlechte” Fotos nicht sofort löschen. Das kostet Zeit, und wer weiß- vielleicht stellt sich in der Postproduktion heraus, dass das Foto mit einem anderen Bildausschnitt so schlecht gar nicht wirkt.

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