Vom 7. bis zum 9. Juni findet in der Wiener Hofburg das Regionaltreffen des World Economic Forum (WEF) zum Thema Europa und Zentralasien statt. Das WEF ist eine private, also nicht demokratisch legitimierte, Plattform von Großkonzernen, Banken und Politikerinnen aus den reichsten Ländern der Welt.
Trotz der seit Wochen herbeigefürchteten Ausschreitungen gewaltbereiter „Globalisierungsgegner“ fand heute eine (erste) Demonstration gegen diese Großveranstaltung statt, die nach längerem Hin und Her in den engen Wohnstraßen des 16. 15. und 7. Bezirks stattfinden durfte.
Ob es an dem gewaltigen Polizeiaufgebot, der drückenden Hitze oder den teils bizarr anmutenden kommunistischen Gruppen („mit Hammer, Sichel und Gewehr…“) lag- die Demonstration hatte von Beginn an Sand im Getriebe.
Nach einer Stunde beengten Wartens am Yppenplatz machte sich der Demozug bestehend aus zwei- bis dreihundert Demonstrierenden über die Kirchstetternstraße auf den Weg zum Christian Broda Platz. Bis auf einen kurzen Zwischenfall bei der Nödlgasse (zumindest ein Kahlköpfiger Passant provozierte mit Nazigesten) und einer kurzen Perlustrierung wegen Verstoßes gegen das geltende Vermummungsverbot war es ein recht ruhiger Spaziergang. Das lag wohl auch am massiven Polizeiaufgebot welches die Demonstrationsteilnehmerinnen sicher und im Spalier über jede Straßenkreuzung geleitete.
Nachdem die Demonstration am Christian Broda Platz offiziell endete (die Sperrgitter an allen Zufahrtsstraßen und die hunderten Beamtinnen rund um den Platz erinnerten Stark an die Situation kurz vor der Kesselung der #NOWKR Demo vor 2 Jahren) wurde mit der Polizei eine Rute (Kaiserstraße – Burggasse) zum Volkstheater ausverhandelt. Auch dieser Demozug verlief ohne Zwischenfälle und wurde im Weghuberpark von zahllosen Polizisten und einigen Polizeibeamtinnen, die den Park umstellten, empfangen. Die dortige Versammlung endete nach wenigen Redebeiträgen ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Nachdem ich irgendwann, etwa Höhe Stadthallenbad, auf die Frage eines Kindes, ob es sich denn vor den vielen Demonstrantinnen fürchten müsse, mit nein antwortete, stellte mir der kleine Junge folgende weitere Frage: „Warum sind dann so viele Polizisten da?“ Ja, warum eigentlich?
____________________________________________________ weitere FOTOS von: Phillipp Breu AUGE/UG Philipp Rümmele (RiOTPHOTOGRAPHY.com) Martin Juen ____________________________________________________ weitere Berichte: FMO – Freies Medium Ottensheim