Ich mache mir ja zur Zeit einen Namen- zumindest bei der Polizei. Heute Abend wurde ich zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wegen Fotografieren bei einer öffentlichen Versammlung perlustriert. Nein, nicht in Teheran sondern in Wien und zwar im Rahmen von #unibrennt. Als wie gefährlich demonstrierende Studierende im Moment unter den Verantwortlichen gelten müssen konnte … Continue reading „Die Privatsphäre von Polizeibeamten“
Ich mache mir ja zur Zeit einen Namen- zumindest bei der Polizei. Heute Abend wurde ich zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen wegen Fotografieren bei einer öffentlichen Versammlung perlustriert. Nein, nicht in Teheran sondern in Wien und zwar im Rahmen von #unibrennt.
Als wie gefährlich demonstrierende Studierende im Moment unter den Verantwortlichen gelten müssen konnte man nach der gestrigen Demonstration und den anschließenden Blockadeaktionen auch an der heute stattfindenden Demonstration gegen Polizeigewalt sehen. Für das Erschießen eines Jugendlichen Einbrechers bekommt man 8 Monate auf Bewährung, für das Demonstrieren gegen dieses Urteil eine Hundertschaft Polizeibeamte in schwerer Montur. Die Demonstration, an der sich an die hundert Teilnehmer des dieses Wochenende stattfindenden Bologna- Gegengipfels beteiligten, stand bereits eine Stunde vor Beginn unter genauer Beobachtung der Polizei, die sich mit einem Fahrzeug an dem eine Videokamera montiert war am Campuseingang in der Spitalgasse positionierte- so spontan wie etwas sein kann das stunden zuvor über twitter.com verkündet wird. Schon kurz nachdem sich der Demonstrationszug, erst etwas zögerlich, vom Hörsaalkomplex C1 in Richtung Alser Straße in Bewegung setzte befand er sich in einer Art wandelndem Polizeikessel, der die Demonstration eng umschloss und erfolgreich daran hinderte, wie im Vorhinein angedacht war, über den Ring und den ersten Bezirk zu marschieren. Der Unmut der Studierenden wurde dann noch weiter geschürt, als es die Polizei für notwendig erhielt die, bis auf zwei oder drei Schweizerkracherexplosionen am beginn der Kundgebung, vollkommen friedlichen Teilnehmer, bis weit in das Universitätsgelände hinein zu eskortieren. Einer der Beamten, der es schaffte sich in nahezu jedes von mir gemachtes Foto zu drängen, fühlte sich dadurch offenbar derart belästigt, dass er mich plötzlich unsanft zur Seite zog und meinen Ausweis verlangte. Dies begründete er mit der Wahrung seiner Privatsphäre. Die Frage ob er denn der Meinung sei es würde sich hier um eine Privatveranstaltung handeln und ob er meine Personalien als Privatperson oder als Polizeibeamter haben möchte konnte ich mit großer Anstrengung hinunterschlucken, und so tauschten wir Adresse und Dienstnummer aus, bevor das Kommando offenbar den Rückzugsbefehl erhielt und von einer lautstarken Menge demonstrierender zum Ausgang begleitet wurde.
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