Studienberechtigungsprüfung

5. Frage:

Träger, Ziele und Erfolge der bürgerlich- Liberalen Revolutionen in Europa (1830-1848)

1830: Obwohl nach 1815 in Europa die Zeit der Restauration einsetzte, konnte nicht völlig zu den alten Verhältnissen zurückgekehrt werden. Das Bürgertum strebte nach Verfassung und mehr Freiheiten. Im Juli 1830 kam es in Paris zu einer Revolution der sich auch Studenten, Handwerker und Arbeiter anschlossen. König Karl X dankte ab und ein neuer „Bürgerkönig“ wurde gewählt (Luis-Philippe) Eine Wahlrechtsreform wurde durchgeführt, die in erster Linie das wohlhabende Bürgertum bevorzugte. Die Julirevolution löste in ganz Europa Liberale Proteste aus. In England erfolgte 1832 eine Wahlrechtsreform (etwa jeder 5. mänl. Engländer konnte wählen) Belgien wurde ein selbstständiges Königreich mit Verfassung und diente vielen Liberalen als Vorbild. Zahlreiche Staaten des Deutschen Bundes forderten ebenfalls eine Verfassung und Pressefreiheit, trotz Zensur entstanden neue Zeitungen die diese Forderungen verbreiteten. Vielfach verbanden sich die liberalen Forderung auch mit dem Streben die vielen deutschen Territorien zu einem Staat zu vereinen. Die liberalen Bestrebungen wurden aber neuerlich unterdrückt, viele flohen in die Schweiz, Frankreich, England oder Übersee. Vollkommene Ruhe konnte allerdings nicht mehr erzwungen werden- auch die soziale Frage stellte sich immer drängender- Hungerrevolten und Aufstände wurden, wie der der Weber und Spinner in Schlesien vom Militär niedergeschlagen.

1848/49: In den Jahren 1848/49 fanden in vielen Staaten Europas von nationalen Bewegungen, sozialen Spannungen und einer tief gehenden Wirtschaftskrise getriebene Revolutionen statt, die die politische und gesellschaftliche Ordnung weit stärker erschütterten als alle Aufstände seit dem Wiener Kongress.

Träger: Frankreich/Paris: Arbeiter, Bürgertum- unterschiede: Allgemeines, gleiches Wahlrecht- sozialistische Umgestaltung, Revolution erst von Arbeitern getragen- später v. neuer Bürgerlicher Regierung niedergeschlagen.

Österreich/Wien: Bürgerliche, Studenten, Bauern; Wenzel Messenhauser: bedeutender Anführer der Aufständischen; Nationale Bewegungen in Habsburgerländern (Ital. Ungarn, Tschechien)

Ziele: Österreich: Rede- Pressefreiheit, Gleichheit der Religionen, Lehr und Lernfreiheit, öffentliche Gerichtsverfahren, Geschworenengerichte, Beseitigung der Bäuerlichen Untertänigkeit (Bauernbefreiung) allgemeine Volksvertretung.

Frankreich: Nationale Frage spielt in Fr. keine große Rolle- Arbeiterfrage: allgemeines Wahlrecht und soziale Besserstellung- Gegensätze in der Revolutionären Bewegung: Arbeiterschaft, Bürgertum.

Italienische Gebiete der Monarchie: erfolgloser Versuch der Trennung (Feldmarschall Radesky); Tschechische Nationalbewegung: Eigene Verfassung für KR Böhmen- Prager Pfingstaufstand- gg. Militär keine Chance; Ungarn: eigene Regierung: erst erfolgreich, später wegen Gegensätzen- Magyaren und anderen Gruppen (Kroaten)- von Ferdinand I abgesetzt.

Erfolge: Österreich: Rücktritt von Staatskanzler Metternich und Aufhebung der Zensur; Verfassung und Wahlrecht für wohlhabende Schichten durch neue Regierung (Kaiser Ferdinand I- ohne Revolutionäre); erster gewählter Reichstag (22.Juli 1848) beschließt Aufhebung der Bäuerliche Grunduntertänigkeit = Bauernbefreiung; RT wird später wieder aufgelöst- liberale Verfassung der Regierung folgt (Verfassungsoktroy)

Umfangreiche Verwaltungsreform in Ö.: Ministerien für Inneres, Unterricht, Handel und Ackerbau, Justiz in allen Bereichen von Verwaltung getrennt,Revolution scheitert warum? Österreich: Militärische Erfolge der Kaiserlichen Armeen, Gegensätze innerhalb der Bewegungen, Ausscheiden der Bauern, nationale Zersplitterung, Solidarität der Gegenrevolutionäre, Politisierung der Arbeiterschaft und deren streben nach staatsbürgerlicher Gleichberechtigung stößt im Bürgertum auf Ablehnung- Gefühl der Bedrohung und Furcht vor neuerlicher sozialen Revolution.

Studienberechtigungsprüfung Geschichte 2

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