„Israel, Terrorist!“ Am frühen Freitag Abend haben etwa 200 Menschen am Stephansplatz demonstriert. Die Demonstration richtete sich im Speziellen gegen die aktuelle Eskalation der Gewalt im Gazastreifen und gegen Israel im allgemeinen. „Gaza muss leben!“ stand auf den mitgebrachten Transparenten des gleichnamigen Personenkomitees. Unter einer Vielzahl Palästinensischer Fahnen waren auch vereinzelt Fahnen anderer muslimisch geprägter Staaten, wie etwa der der Türkei, zu sehen. Aktivistinnen der „Linkswende“ solidarisierten sich genauso wie die „Rote Antifa Wien“
Fotos von der Kundgebung:
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Der Ton der Rednerinnen war vorwiegend Anti-Israelisch. Solidarität mit den Palästinenser im Gazastreifen bedeutete in diesem Fall nicht, sich auch kritisch mit der Rolle der Hamas auseinander zu setzen. Weniger die Befriedung der Region, als das Anprangern Israels als Aggressor im nahen Osten, standen im Mittelpunkt. Der Anhaltende Raketenbeschuss jüdischer Siedler von bewaffneten Kämpfern der Hamas war kein Thema. Ein Recht auf Selbstverteidigung wurde nur der Palästinensischen Seite zugebilligt.
Die Stimmung unter den Teilnehmerinnen selbst war weniger aufgeheizt. Kinder mit Transparenten mit der Aufschrift „Stoppt Israel“, eine kleine Gruppe sammelte sich zum Gebet. Auf eine Art aufblasbare Leinwand wurden die Schrecken des Konfliktes als Video projiziert. Die Kundgebung wurde gegen 17:30 Uhr vollkommen friedlich beendet. Die Proteste sollen in den nächsten Tagen weitergehen.
Die Österreichisch-Israelische Gesellschaft protestiert unterdessen in einer Aussendung gegen die „einseitigen Darstellungen in Medien“. In Israel selbst kommt es auch zu Protesten gegen die Angriffe auf den Gazastreifen. Eine besorgte israelische Mutter protestiert in einem offenen Brief an ihre Regierung, veröffentlicht in der Onlineausgabe der Israelischen Zeitung Ha’aretz, gegen die Angriffe: „Don’t defend me – not like this“.
Nachdem die Metropole Tel Aviv von Raketen der Hamas getroffen wurde strebt Israel die Mobilisierung von 30 000 Reservisten an. Ein Einmarsch von Bodentruppen in den Gazastreifen wird damit wahrscheinlicher.