VON HEILIGEN UND PROPHETEN DER BILDUNG

…also wenn nun sogar der Heilige Kardinal in all seiner bescheidenen Herrlichkeit für Studiengebühren plädiert… Überhaupt hört man in den letzten Tagen wenig anderes als den Ruf nach der Wiedereinführung der, in Wahrheit nie wirklich abgeschafften, Studiengebühren. Und immer klarer werden die Argumente. Sei es doch eine Umverteilung von unten nach oben, dass die „Kinder“ … Continue reading „VON HEILIGEN UND PROPHETEN DER BILDUNG“

…also wenn nun sogar der Heilige Kardinal in all seiner bescheidenen Herrlichkeit für Studiengebühren plädiert… Überhaupt hört man in den letzten Tagen wenig anderes als den Ruf nach der Wiedereinführung der, in Wahrheit nie wirklich abgeschafften, Studiengebühren. Und immer klarer werden die Argumente. Sei es doch eine Umverteilung von unten nach oben, dass die „Kinder“ der „Reichen“, die sich das ja leisten könnten, auch keine Gebühren zu bezahlen hätten, oder eine Verbesserung des Stipendiensystems zielsicher denjenigen finanziell zur Seite stünde, die sich diese nicht leisten könnten, sofern sie nur fleißig genug darum bäten. Im Zeichen der Krise scheint nun aber (fast) allen Klar: Jeder muss seinen Beitrag leisten, ja auch Du der sich auf Kosten des Steuerzahlers in luftige Höhen bilden will. Und was nichts kostet ist sowieso nichts wert, oder? Das sehen auch immer mehr Studierende ein: „A bisl was“ müsste man schon zahlen sollen. Immerhin ist das ja nicht selbstverständlich, dass der Bildungsweg nach zwölf Schuljahren einfach so weitergeht, selbstverständlich wie dass das Hänschen von der Volksschule über die Unterstufe in der Oberstufe langsam zum Hans heranwächst um mit 24, wenn er es bis dahin nicht gelernt hat, es auch ohne Familienbeihilfe nicht mehr lernen wird. Oder etwa schon?

Der Ball liegt also bei der Politik, die sich bei wenig so einig zu sein scheint wie bei der Unterstützung des kommenden, von Hannes Androsch indizierten, Bildungsvolksbegehrens (für die Volkspartei zumindest solange nicht die, Gott sei bei uns, Gesamtschule darin begehrt wird), welches als Rückenstärken, als Unterstützung der zuständigen Ministerinnen zu verstehen sei. Ministerin Karl sieht sich, in einer ersten Stellungnahme, in ihrer Forderung nach Zugangsbeschränkungen und Studiengebühren bestärkt. Sieht alles nach einer „gemähten Wiese“ aus um den Bildungsbereich in Österreich auf ein „international konkurrenzfähiges Niveau“ zu bringen, wenn nur endlich dieser viel zu „uneffiziente“ freie Hochschulzugang zu Fall gebracht werden würde. Im Jänner sollen konkrete Inhalte des Volksbegehrens präsentiert werden, bis dahin bleibt noch genug Zeit sich die freie Bildung für alle aus den Köpfen zu sparen, Tunnels zu bauen und Rendite abzuschöpfen. Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s nämlich allen gut und dann ist alles andere eigentlich wurscht.

DEMONSTRATION GEGEN DIE KÜRZUNG DER FAMILIENBEIHILFE

Mehrere tausend Menschen nahmen an der heutigen, von der Protestbewegung #unibrennt und der Österreichischen Hochschülerinnenschaft organisierten,  Demonstration gegen die massiven Kürzungen der Familienbeihilfe in der Wiener Innenstadt teil. Meine Fotos dazu hier:

Mehrere tausend Menschen nahmen an der heutigen, von der Protestbewegung #unibrennt und der Österreichischen Hochschülerinnenschaft organisierten,  Demonstration gegen die massiven Kürzungen der Familienbeihilfe in der Wiener Innenstadt teil.

Meine Fotos dazu hier:

#UNIBRENNT AKTIONEN AM HELDENPLATZ

Um der griesgrämig- unterkühlten Stimmung der, das Bundesheer und seine tollen Waffen feiernden, Besucher der Heeresleistungsshow zum Nationalfeiertag entgegen zu wirken und auf die immer trister werdende Situation der Bildung und der, dank der aktuellen Regierungspläne zum Budget, Familien aufmerksam zu machen gab es heute mehrere Aktionen am Heldenplatz. Ein Trauermarsch mit geplanter Kranzniederlegung wurde … Continue reading „#UNIBRENNT AKTIONEN AM HELDENPLATZ“

Um der griesgrämig- unterkühlten Stimmung der, das Bundesheer und seine tollen Waffen feiernden, Besucher der Heeresleistungsshow zum Nationalfeiertag entgegen zu wirken und auf die immer trister werdende Situation der Bildung und der, dank der aktuellen Regierungspläne zum Budget, Familien aufmerksam zu machen gab es heute mehrere Aktionen am Heldenplatz.

Ein Trauermarsch mit geplanter Kranzniederlegung wurde schon nach wenigen Metern von der Polizei freundlich, aber bestimmt, weg gewiesen; zum flashmob: „Seifenblasen bis zum Umfallen“ fanden sich am frühen Nachmittag mehrere hundert Personen jeden Alters vor der Reiterstatue am Heldenplatz ein und wurden von den restlichen Besuchern teils freudig, teils verärgert (ob des großen Gedränges) bestaunt.

Den ganzen Tag über wurden mit bildungspolitischen Statements beschriftete rosa Luftballons (Sparschweinchen- da mit Rüssel und Ringelschwanz bemalt) an die Besucher des Heeres- Events verteilt und sorgten für einen auffälligen Farbklecks in der von Kaki dominierten Menge.

Alle Fotos und Videos hier:

danielweber.at

Like This!

ALTERNATIVE VOLLVERSAMMLUNG IM #AUDIMAX WIEN

Das hat ja kaum zwei Stunden gedauert um so gut wie die gesamte Besetzungsinfrastruktur, von Livestream bis Volksküche, im #Audimax der Universität zu installieren. Ich saß zu Hause auf der Couch, war gedanklich schon im Bett als ich über Twitter (danke an @porrporr – das Taxi hat sich wirklich ausgezahlt) von der Besetzung des Hörsaals … Continue reading „ALTERNATIVE VOLLVERSAMMLUNG IM #AUDIMAX WIEN“

Das hat ja kaum zwei Stunden gedauert um so gut wie die gesamte Besetzungsinfrastruktur, von Livestream bis Volksküche, im #Audimax der Universität zu installieren. Ich saß zu Hause auf der Couch, war gedanklich schon im Bett als ich über Twitter (danke an @porrporr – das Taxi hat sich wirklich ausgezahlt) von der Besetzung des Hörsaals 7 bzw. später der des #Audimax erfuhr.

Nach einer abenteuerlichen Fahrt im SUV- Taxi (Taxler zu Protesten: …gehören alle gesperrt…) kam ich im (Voll-) Besetzten #Audimax an. Dort war alles beim Alten, Diskussionen ob diskutiert werden soll, Wortmeldungen,  Applaus, Party. Ich fühlte mich sofort wie berauscht von der in Ottakringergelb getauchten Mischung aus Chaos, Protest und Feiern und berauschte mich mit von freundlichen Herren aus dem Karton verkauften Dosenbier.

Ob diese Aktion in irgendeiner Weise für die Bewegung #unibrennt richtig oder sinnvoll war? Für mich zu diesem Zeitpunkt egal. Präsenz in allen ORF Nachrichtensendungen und ein Zib24 Live-einstieg (zumindest aus dem Hof) waren sicher ein kräftiges Lebenszeichen. Verdient hat sich #unibrennt den gestrigen Abend aber auf alle Fälle.

Fotos aus dem #Audimax:

Like This!

UNIVERSITÄTS-VOLLVERSAMMLUNG UND DEMO IN WIEN

Nach der großartigen Schülerdemo am Vormittag hatte ich zugegeben Sorge, und damit war ich nicht alleine, ob die Demonstration nach der UVV am Nachmittag diese toppen könnte. Meine Sorge war unbegründet. Die Demonstration nach der Vollversammlung im Juridicum, an der sich auch verschiedenste andere Universitäten Wiens (Boku, Tu, Angewandte…) beteiligten war ein überwältigender Erfolg und … Continue reading „UNIVERSITÄTS-VOLLVERSAMMLUNG UND DEMO IN WIEN“

Nach der großartigen Schülerdemo am Vormittag hatte ich zugegeben Sorge, und damit war ich nicht alleine, ob die Demonstration nach der UVV am Nachmittag diese toppen könnte. Meine Sorge war unbegründet. Die Demonstration nach der Vollversammlung im Juridicum, an der sich auch verschiedenste andere Universitäten Wiens (Boku, Tu, Angewandte…) beteiligten war ein überwältigender Erfolg und die tatsächliche Anzahl der Teilnehmer wohl eher bei den von den von der ÖH kolportierten 15000 als den, meines Erachtens weit unterschätzten, 7000 der Polizei, angesiedelt. Diese war auch sonst äußerst zurückhaltend, einzig die Securitys der Uni- Wien sollen im Juridicum , wie über twitter gemeldet, alle Hände voll zu tun gehabt haben die Massen vor der Tür, die beim besten Willen keinen Platz mehr im viel zu klein bemessenen HS 10 gehabt hätten, am herein drängen gehindert zu haben.

Dort, im Inneren des Hörsaals, gab es viel Zeit für lange Statements von Vertretern der Universität und  wenig Zeit für kurze, unbeantwortete Fragen der Studierenden. Nach mehr als eineinhalb Stunden , am Ende dieser „Vollversammlung“ trafen sich die Demonstrationszüge von TU, Uni Wien, der Boku und der Anderen Universitäten vor dem Parlament um von dort über den Ring (entgegengesetzte Richtung) und den Heldenplatz zur Abschlusskundgebung zu gelangen.

Die Fotos Dazu gibt es hier:

Like This!

DEMO: Rote Karte stoppen

Eine anfänglich kleine Standkundgebung mit alternativem Ministerrat vor dem Bundeskanzleramt, welche durch großen Zustrom einer Schülerdemo, Schüler die gegen die Abschiebung von Mitschülern demonstrierten, zu einem beeindruckenden Demozug durch die Wiener Innenstadt wurde, mit Zielort Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände. Fotos hier:

Eine anfänglich kleine Standkundgebung mit alternativem Ministerrat vor dem Bundeskanzleramt, welche durch großen Zustrom einer Schülerdemo, Schüler die gegen die Abschiebung von Mitschülern demonstrierten, zu einem beeindruckenden Demozug durch die Wiener Innenstadt wurde, mit Zielort Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände.

Fotos hier:

Like This!

DEMO: „Kinder gehören nicht ins Gefängnis“

Der Zeitpunkt, 22 Uhr am Sonntag Abend, bei frischen sieben Grad und immer stärker werdendem Regen, hielt mehrere hundert Personen nicht davon ab, mit Kerzen und Regenschirmen vor dem Wiener Haas-Haus gegen die, sich in letzter zeit zu häufen scheinende Praxis des in Schubhaft Nehmens und raschen Abschiebens von gut integrierten, teilweise seit frühster Kindheit … Continue reading „DEMO: „Kinder gehören nicht ins Gefängnis““

Der Zeitpunkt, 22 Uhr am Sonntag Abend, bei frischen sieben Grad und immer stärker werdendem Regen, hielt mehrere hundert Personen nicht davon ab, mit Kerzen und Regenschirmen vor dem Wiener Haas-Haus gegen die, sich in letzter zeit zu häufen scheinende Praxis des in Schubhaft Nehmens und raschen Abschiebens von gut integrierten, teilweise seit frühster Kindheit in Österreich lebenden, Kindern mit ihren Eltern, zu protestieren. danielweber.at

Die Fotos dazu gibt es hier!

Like This!

MEIN ERSTES JAHR MIT #UNIBRENNT

Mein fotografischer Rückblick auf die ersten zwölf Monate der Protestbewegung #unibrennt: [youtube=http://www.youtube.com/watch?v=OkAaAxEtCNY]   Alle Fotos hier: Flickr

Mein fotografischer Rückblick auf die ersten zwölf Monate der Protestbewegung #unibrennt:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=OkAaAxEtCNY]

 

Alle Fotos hier: Flickr

Like This!

ÜBER ZIELGERICHTETE PROPAGANDA

Die Wahl ist geschlagen, das Ergebnis zwar erschreckend, beängstigend und das breite Grinsen in der Visage des Gewinners lässt erahnen mit welch stolzgeschwellter Brust man sich auf Seiten der freiheitlichen in nächster Zeit, wo auch immer eine Kamera bereitsteht, präsentieren wird, aber die ersten Pro-Rot-Grün Fanseiten im Facebook freuen sich bereits über regen Zulauf und … Continue reading „ÜBER ZIELGERICHTETE PROPAGANDA“

Die Wahl ist geschlagen, das Ergebnis zwar erschreckend, beängstigend und das breite Grinsen in der Visage des Gewinners lässt erahnen mit welch stolzgeschwellter Brust man sich auf Seiten der freiheitlichen in nächster Zeit, wo auch immer eine Kamera bereitsteht, präsentieren wird, aber die ersten Pro-Rot-Grün Fanseiten im Facebook freuen sich bereits über regen Zulauf und von Onlinemedien geschaltete „Umfragen“ deuten klar auf die allgemeine Präferenz zu Rot-Grün hin. Schöne fünf Jahre scheinen in Wien vor uns zu liegen, bis sich Strache im nächsten Wahlkampf wieder ganz als Retter Wiens geben wird. Was dann? Blau-Schwarz? Manch einer ist nun in der Versuchung die schüsselse Phantasie des „Entzauberns“ für Wien aufzugreifen. Wenn die einmal machen müssten anstatt nur laut zu kläffen würden sie schnell daran scheitern. Sicher, wenn es der FPÖ nur jemals darum gegangen wäre Regierungsverantwortung zu übernehmen geschweige denn diese über längere Zeit aufrecht zu halten. Es geht ihr viel mehr darum ihre fragwürdigen Gestalten aus Vapo-Dunstkreis oder schlagenden Burschenschaften in mehr oder weniger einflussreiche Positionen zu hieven. Wie es, um fair zu bleiben, Parteien nun einmal machen. Die FPÖ verfügt halt über ein besonderes Personal, welches im übrigen dem vor der Angst vorm bösen Ausländer zitternden Floridsdorfer Regalbetreuer oder dem hart arbeitenden und stolzen jungen Serben ähnlich nahe steht wie Marie Antoinette ihren hungernden Untertanen. Fassungslos macht es nur wie diese es immer wieder schaffen, wie selbstverständlich und ohne wirklich großen Widerstand auf den ihnen zugetragenen Positionen schalten und walten zu können oder sogar im öffentlichen Fernsehen Gelegenheit bekommen ihr innerstes nach außen zu kehren.

Wenn Lothar Höbelt etwa in der #zib24 herleitet, die Propaganda Adolf Hitlers wäre zielgerichtet auf die damaligen Probleme gewesen, kann man nur hoffen, er, als außerordentlicher Professor an der Universität Wien, wisse nicht was er da daherredet. Ansonsten wäre zu befürchten er halte diejenigen gegen die eben diese Propaganda hauptsächlich gerichtet war, nämlich die jüdische Bevölkerung, für „die Probleme“ der damaligen Zeit und die Hetze gegen sie schon irgendwie für gerechtfertigt, nur halt vielleicht mit den falschen mitteln, und so. Aber da habe ich ihn sicher falsch verstanden. In Deutschland haben Talkshowgäste wegen irgendwelchem „Autobahn- Blödsinn“ schon mal ihren Job verloren. In Österreich, im Wien der 27%, kann man sich offenbar als „außerordentlicher Universitätsprofessor“ jeden „unüberlegten“, tief braunen Sager leisten und wird sicher auch in Zukunft in Nachrichtensendungen des österreichischen Rundfunks geladen und nicht wie bei Kerner aus dem Studio verjagt.

http://unsereuni.at/

http://www.vollversammlung.at/

Like This!

DAS NEUE SEMESTER

Heute erste Vorlesung im neuen Semester: The same procedure as every year: Erst einmal gut zwanzig Minuten für den Schichtwechsel, Stehen und Schwitzen im Eingangsbereich begleitet von Tür-auf-Tür-zu Lärm der sich erst mit einsetzen des Baulärms im Nebengang etwas verringert. Ein längerer sarkastischer Kommentar des Vortragenden darauf wie scheiße eigentlich alles ist- man selbst aber … Continue reading „DAS NEUE SEMESTER“

Heute erste Vorlesung im neuen Semester: The same procedure as every year: Erst einmal gut zwanzig Minuten für den Schichtwechsel, Stehen und Schwitzen im Eingangsbereich begleitet von Tür-auf-Tür-zu Lärm der sich erst mit einsetzen des Baulärms im Nebengang etwas verringert. Ein längerer sarkastischer Kommentar des Vortragenden darauf wie scheiße eigentlich alles ist- man selbst aber nichts tun kann weil man noch nie etwas mitzureden hatte, so wie auch niemand anderes der Anwesenden scheint mitreden zu dürfen, und so heißt es zu ertragen bis der erlösende Hinweis auf Reader und Skript eine Welle der Flucht auslöst der man zur Halbzeit der Vorlesung nicht mehr im Wege stehen will und den Raum in Richtung frischer Herbstluft verlässt.

Eines fällt aber jetzt schon auf: der Unmut und Zorn unter den Kolleginnen. Noch eher subtil, unter vorgehaltener Hand, aber doch deutlich spürbar, als würde die Erkenntnis, dass sich wieder nichts zum besseren verändert habe, in kurzer Zeit zu einem Verlangen, etwas sich zu verändern zwingen zu wollen, heranreifen. #unibrennt

Like This!