Um nicht aufs Neue als unmotivierter Sofakleber dazustehen willigte ich in das Angebot meiner Liebsten, den Sonntag Abend im Burgtheater einer, ach wie lustigen „Kabarettveranstaltung“ des von mir, zugegeben, nicht allzu sehr geschätzten Alfred Dorfer beizuwohnen, ein.
Im Haus am Ring angekommen und unter der Versicherung jederzeit gehen zu können reihten wir uns auf dem uns zugewiesenen Platz im sogenannten Stehparterre ein. Die ob des ausverkauften Hauses dicke Luft konnte durch den sogleich einsetzenden Auftrittsapplaus leider nur ungenügend erfrischt werden, das vom Publikum mit Wohlwollen aufgenommene Wuchtelfeuerwerk („Die Deutschen“, die für „uns Österreicher“ die Arbeiten erledigten, für die sich „die Türken“ zu schade seien, Obdachlose: gesund weil an der frischen Luft, alles scheiße im ORF- außer Donnerstag Nacht…) erlebte ich wie eine, in der endlosen Warteschlange einer unbeleuchteten Hoferfiliale, auf ein Einkaufswagerl gestützt stehend und auf einem, in weiter Ferne, an Stelle des emsig arbeitenden Kassiers, angebrachten Fernseher zu verfolgen gezwungene, nicht enden wollende Folge des „Donnerstalks“.
Der Witz- so vorhersagbar wie billig, die Rettende Fernbedienung- zu Hause vergessen, von allen Seiten zu eingekeilt um den Saal verlassen zu können.
Der Gerechtigkeit halber: es hätte mich, anstelle Dorfers, jeder andere Kabarett- Wastl genauso gelangweilt und es liegt sicher nicht an Herrn Dorfer alleine, dass ich über `Witze erzählen´ nur schwer lachen kann und so war es eh´ nicht so lang wie es sich anfühlte und wir konnten uns während der Pause unauffällig schleichen. Der Rest des Abends verlief dann noch sehr entspannt bei ` asian cuisine ´ und Irischem Bier in gemütlicher Atmosphäre.
Kabarett ist, wenn man trotzdem lacht. Muss ich aber nicht haben.